Heinrich Christian Brüning (1779-1855), Freimaurer-Meister unterweist einen Lehrling, Sepiamalerei auf Pfeifenkopf mit Abzug, D2629
Fürstenberg um 1800
Pfeifenstummel aus Porzellan, Eiform; schräg abstehender Stiel, mit schwarz-brauner Muffelfarbe bis zu den Rillen am Stielende überfangen; auf der Schauseite in einem mit schmaler Goldleiste umrandeten Oval in feinster Sepiamalerei die Darstellung in einem alten Gemäuer mit Öllampe an der Wand steht ein älterer Mann mit Bart und schütterem Haar, wohl der Meister, der seinen neben ihm stehenden jüngeren Nachbarn, wohl der Lehrling, anschaut und mit der linken Hand auf das Spruchband aus Stoff mit Fransen weist, das über einem Postament hängt und oben von einen Totenkopf gehalten wird. In feiner Handschrift steht auf dem Band die Verhaltensmaxime der Freimaurer:“ Übe jeder Zeit Treu und Redlichkeit„; auf dem Boden zwischen dem Meister und dem Postament liegen u.a. die Freimaurersymbole Hammer, Winkel, Zirkel, Maurerkelle und Pyramide. In der Mauer unten neben dem Fuß des Postamentes befindet sich das Malersignet „B“ für Heinrich Christian Brüning (1779-1855). Montur: Massives Silber; hoher Deckel in Form einer stilisierten Margeritenblüte; in der Mitte ein Medaillon aus Gold mit reliefierter sechspassiger Blüte; kräftig ausgebildeter Schnapper in S-Form.
H=11,6 cm (a=100; b=77,7; c=41mm)
Abzug aus Porzellan, zum Pfeifenstummel gehörend und mit zwei Silberkette verbunden, vollständig mit schwarz-brauner Muffelfarbe überfangen; auf der Vorderseite das weiße Porzellan verwendend die Vanitasdarstellung, den Totenkopf ohne Unterkiefer über gekreuzten Knochen, von denen die unteren Enden abgebrochen sind. Die beiden Tüllen sind aus Silber. Die Form ist ähnlich der Nr. 9 in der Musterzeichnung von „Tabacks Abzügen“, vergl. Morgenroth /056, S. 44/
H=89,6mm, Gesamthöhe Stummel und Abzug=17,2 cm
Provenienz
• 2023, November – „Sammlung Dauer – Magdeburg“ von Piroska Márta Osskó, Kunsthandel PO, München
Anmerkung
• Museales Objekt, das in keiner Auktion und auch nicht in der Fachliteratur vergleichbar ist
• Während die Mehrheit der Malereien eine Grafik als Vorlage verwendeten, scheint in diesem Fall Brüning der Urheber zu sein.