Lichtschirme

Lithophanie – Lichtschirm, Porzellan, Bronze vergoldet, H.: 46 cm; um 1850, D1652

Category: Lichtschirme

Lithophanie – Lichtschirm, Porzellan, Bronze vergoldet, H.: 46 cm; um 1850, D1652

Wohl Einzelanfertigung der Porzellanfabrik Carl Heyroth & Co. in Magdeburg - Sudenburg

Der Ständer besteht aus 6 Teilen: 4 x Porzellane - Weißware, die später mit bunten Muffelfarben dekoriert wurden, einem vergoldeten Bronzerahmen für Lithophanie-Einschub und Bildplatte HPM 127 (bourg.). Im Einzelnen:

•    1652a Das Postament:
Porzellan wohl bei Heyroth, grob gearbeitet mit Brandrissen vorne, die obere Fläche eingedrückt und mit einem grünen Farbton grob überzogen, mit bunten Muffelfarben auf der Schauseite feine Darstellung eines Blumenbouquets, seitlich auf hellblauem Untergrund grobe Goldmalerei, oberer Abschluss in zwei plastisch geformten C-Schwüngen grobe lilafarbene Ausmalungen. H.: 6,0 cm; B.: 15,5 cm; T.:  8,0 cm.
•    1652b Säule zur Aufnahme des Bronzerahmens
Zukauf  KPM Berlin, fest auf Postament aufgebracht, rund, konisch nach oben verjüngend, plastische Konturen, mehrfach kannaliert, Dekor mit blauen Muffelfarben Kreuzstriche und vier fein mit bunten Muffelfarben gemalte Blumenbouquets. H.:  8,1 cm; D.unten: 3,8 cm; D.oben: 2,6 cm.
•    1652c Gärtnerknabe
Zukauf  KPM Berlin, Modell 551, fest auf Postament aufgebracht, fein detailliert ausgearbeitete Form mit ebensolcher hochwertigen Bemalung. Der Knabe ist im Stil des 18.Jh. angezogen, hält in der rechten feingliedrigen Hand einen ovalen Korb und die linke Hand mit eingewinkeltem Arm in Höhe des Brustkorbs vollführt eine Bewegung. H.mit Sockel: 13,7 cm; H. ab linken Fuß: 13,4 cm
Eine kleinere Nachbildung von einer privaten Porzellanmanufaktur mit rückwärtig angebrachtem Loch ist mit der Inventar-Nr. D1868 dokumentiert
•    1652d Gärtnermädchen
Zukauf KPM Berlin, Modell 550, fest auf Postament aufgebracht, Mädchen steht auf quadratischem Sockel, das den rechten Arm angewinkelt hält; der Daumen ist gemeinsam mit einem ehemals verbundenen Korb abgebrochen und fehlt. Der linke Arm ist angewinkelt und die Hand in Greifstellung geformt. Das Mädchen ist bekleidet in der Mode der zweiten Hälfte des 18. Jh. und trägt einen aus der Stirn geschobenen Hut. H.: 13,8 cm
Ein gekennzeichnetes Modell 550 aus der Zeit um 1917 ist mit der Inventar-Nr. D1873 dokumentiert.
•    1652e Vergoldeter Messingrahmen
Zukauf eines vergoldeter Messingrahmens, wohl aus einer der Berliner Kunstgießereien, verschraubt mit der Porzellansäule D1652b. H.ohne Säulenstab: 32,0 cm; B.: 16,0 cm
•    Lithophanie HPM 127 (bourg.)
Vierpassige rechteckige Bildplatte HPM 127 (bourg.) der Porzellanfabrik Heyroth, die weltweit einzig in ihrer Art neben dem anderen Magdeburger Modell BPM 599. Zusammenführung von 4 Einzelmodellen „Kinder und ihre Haustiere) D0919, 16 x 13,5
Gesamt: H.: 46 cm; B.: 15,5 cm
Nachweis: D1652

Provenienz:
•    2015, Januar – Sammlung Dauer (ohne Lithophanie) von Kunsthandel Fichter in Frankfurt a.M.
•    2015, 01.12. bis 2016, 03.01. – Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg „Lithophanien, Licht-Bilder aus Magdeburger Porzellan. Erzählende Kunst um 1850“,
•    2017, 31.03. bis 25.06. – ausgestellt im Kulturhistorischen Museum Magdeburg „Porzellan aus Magdeburg“
•    2018, September – Ergänzung um Korb des Gärtnermädchens, Porzellanklinik Meyer, Magdeburg,
•    2019, März – veröffentlicht in commons wikimedia

Anmerkung:
•    Die Zuschreibung für den Hersteller Heyroth ist begründet mit der 1850 erfolgten Übernahme der Buckauer Porzellanfabrik mit ihren Anteilen an der Porzellanfabrik von Heyroth durch das Berliner Bankhaus Schrötter und Kerkof. Diese Herren haben viel Geld in die Entwicklung gesteckt, haben das Qualitätsniveau erheblich verbessert und  Kenntnisse von den Erzeugnissen von der KPM Berlin und den Kunstgießereien besessen.
•    Hypothese: Der aufwendig gestaltete Lithophanieständer wurde von den neuen Eigentümern auf der ersten Weltausstellung 1851 in London präsentiert.
•    Die Verwendung des Bronzerahmens für eine Lithophanie ist auch dokumentiert bei Steckelings, Leuchtender Stein, vergl. /213, Seite 131/

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