Städte und Veduten

Magdeburg Breiter Weg 19, Weißes Ross, D1038

Category: Zierporz.BPM

Buckauer Porzellanmanufaktur um 1845

Bouillontasse mit Deckel, Zylindertasse mit bandartigem Ohrenhenkel, Schauseite mit Muffelfarben die Darstellung des Hauses in der Magdeburger Altstadt, Breiter Weg 19 "Weißes Roß";  unter Glasur Adlermarke mit Stab und Kugel; H.: 13,0cm; D.: 7,9cm.
Nachweis: D1038

 

Provenienz
•    2011, September – Sammlung Dauer von Privat aus USA,
•    2013, 12.Mai bis 4.August - ausgestellt im Museum Haldensleben „Historisches Porzellan aus Sachsen – Anhalt“
•    2017, 31.03. bis 25.06. – Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg „Porzellan aus Magdeburg“
•    2017, August – Abgabe an Privat in Magdeburg

 

Anmerkungen:

Das Haus befand sich im östlichen Teil des Breiten Weges, schräg gegenüber der Himmelreichstraße.  Im Zentrum der Malerei befindet sich eingebunden zwischen den Häusern mit den Hausnummern 20 (links) und 18 (rechts) das 1631 zerstörte und nach 1648 neu aufgebaute Brau- und Gasthaus „Zum weißen Roß“ im Breite Weg 19. Das Roß als Hauszeichen ist auf dem Giebel sichtbar. Das Haus Nummer 19 hat vier Stockwerke, von denen das untere mit einer Deckenhöhe von 4,42 m gewerblichen Zwecken diente. Die  Nutzer der Gewerberäume wechselten häufig, was die architektonische Gestaltung der  unteren Front beeinflusste und Änderungen der darüber befindlichen Namenszüge zur Folge hatte. Vor dem linken Laden wird 1840 ein 16 Zoll tiefer Vorbau mit 6 aufwändig gestalteten Fenstern und einem Dachfries gebaut. Unterhalb des Frieses war die Bezeichnung des Unternehmens beabsichtigt. Die Zeichnung hat den Eintrag  „FIRMA“. Rechts und links der  Fensterfront stehen Säulen mit Kapitelen. Zur Entstehungszeit der Tasse ist Eigentümer des Hauses Breite Weg 19 Heinrich Theodor Emanuel Baensch (1789-1864). Die Nutzung als Brau- und Gasthaus „Zum weißen Roß“ gehört der Vergangenheit an. Sein Sohn Johann Wilhelm (1828-1899) wohnt in dem Haus  und betreibt im rechten Laden unter der Firma „E.Baensch jun.“ eine „Wollen- und Baumwollen- Garn-Handlung , Buch-, Noten- und Steindruckerei“. Der ältere Sohn Friedrich August Emil (1917-1887) wohnt ebenfalls dort und ist Inhaber einer „Buch-, Kunst-, Musikalien- und Landkarten-Handlung“ im Breite Weg 9. Der rechte Laden ist deutlich mit "E. BAENSCH" auf der Tasse bezeichnet.

In dem Haus wohnt weiterhin der Kaufmann Carl Ferdinand Ilse, der  gemeinsam mit dem Kaufmann Richard Howeg, wohnhaft Breite Weg 170, den linken Laden gemietet hat und darin eine „Deutsch, franz. u. engl. Manufaktur- u. Modewaaren-Handlung en detail, Lager von ächten Brüsseler- und Hanauer Velour-Teppichen u. Wollen-Mosaik-Gegenständen, Emeublement-Stoffe u. Velour-d´ Utrecht“ unter dem Namen „Howeg & Ilse“ betreibt. (vergl. Rieß, Magdeburger Staats- und Gewerbe-Adreß-Buch für das Jahr 1845, Verlag von Emil Baensch, Magdeburg 1845)   Beide stellen am 26.Januar 1840 den Antrag für die Veränderung der Fassade, die genehmigt und bereits am 3. April fertiggestellt ist. Die Ladenüberschrift links ist deutlich zu erkennen mit "CARL FERD. ILSE".

Links angrenzend befindet sich das Barockhaus Breite Weg 20. In diesem Haus befand sich die Großhandlung Sengewald,  in der Gottlob Nathusius am 1.April 1784 als erster Buchhalter eingesetzt wurde und hier mit der späteren Tabakfabrik den Grundstein für seinen Reichtum und Erfolg legte. In dem Haus, für das er nach seinem Tod 1835 noch 1845 als Eigentümer genannt wird, ist eine Tabaks-Fabrik und Großhandel. Bewohnt wird es von dem Kaufmann Hillebrand, der wohl die Leitung der Tabakfabrik inne hat. Das Lager für seine Produkte aus Althaldensleben, besonders Porzellan und Steingut, befindet sich im Breite Weg 177. Das rechte Haus gehört dem Kaufmann Israel Isaac, , der dort ein Posamentiergeschäft (Bortenweber) betreibt.

 

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