Lithophanien BPM

Buckauer Porzellanmanufaktur, Krug mit Manufakturansicht 1895 und Lithophanie, D0834a

Buckauer Porzellanmanufaktur, Krug mit Manufakturansicht 1895 und Lithophanie, D0834a

Buckauer Porzellanmanufaktur 1895

Krug mit Alleinstellungsmerkmalen in Form und Dekor für die Buckauer Manufaktur: loser Deckel (üblich waren aus Zinn geformte und mit dem Griff verbundene Scharniere); Stabhenkel (üblich sind in dieser Zeit die Ohrenhenkel). Der Dekor wurde umlaufend als Linienvordruck aufgebracht und mit Muffelfarben nachbearbeitet.
Das Objekt zeichnet sich durch eine Fülle von Informationen aus, die auf den Charakter der Produktionsstätte und auf die Verbundenheit zu Magdeburg abzielen. In 5 umlaufenden Kartuschen aus gründerzeitlich überladenen Säulen und Girlanden sind dargestellt

Abbildung 1:
Der römischer Götterbote Merkur sitzt auf einem Stein, an diesen ist ein Anker gelehnt; im Hintergrund das Meer mit einem Segelboot; der Standort ist mit Palmen umgeben. Merkur ist der Schutzgott der Kaufleute und Händler, trägt symbolisch den Flügelhelm und den Heroldsstab. Inhaltlich weist die Allegorie auf den Export und den Handel auch nach Übersee hin.

Abbildung 2 und 3:
Die Darstellung des Alten Marktes ist ein sehr beliebtes Thema und wird bis heute als Merkmal für Magdeburg verwendet. Die Besonderheit liegt in der ergänzenden Abbildung von Porzellangefäßen am unteren Rand. Mit der dritten Abbildung, der Magdeburger Jungfrau wird im Kontext aller Mekmale ein Zusammenhang von Magdeburg und der Porzellanproduktion in dieser Stadt hergestellt.

Abbildung 4:
Die bisher erstmalig nachgewiesene Ansicht des Fabrikgeländes 1895, von Osten gesehen, und die am Boden befindliche Porzellanmarke sind eindeutiger Beleg für die Verbundenheit der Buckauer Manufaktur zum Standort Magdeburg.

Abbildung 5:
Eine mondän gekleidete Frau betrachtet sich in einem Spiegel und hat neben sich einen Blumenübertopf stehen. Vielleicht deutes das auf den Geschmack und die Scönheit der Magdeburger Porzellanerzeugnisse hin.

Der Deckelknauf ist mit Flügelhelm und Heroldstab geschmückt. Die Initialen K.M. deuten auf ein persönlichen Bezug.

Das Motiv der Boden-Lithophanie wurde sehr oft von unterschiedlichsten Herstellern verwendet.H.: 17,5 cm
Nachweis: D0834

Provenienz
•    2009, November – Sammlung Dauer von Privat aus Weißenburg
•    2013, 12.Mai bis 4.August - ausgestellt im Museum Haldensleben „Historisches Porzellan aus Sachsen – Anhalt“
•    2017, 31.03. bis 25.06. – ausgestellt im Kulturhistorischen Museum Magdeburg „Porzellan aus Magdeburg“
•    2017, Juli – Neuer Eigentümer: Kulturhistorisches Museum Magdeburg
•    2018, März – abgebildet auf Kultursäule 4 in Magdeburg Buckau

Anmerkungen:
•    Standort  der Magdeburger Lithophanieproduktion in der Zeit von 1844 bis 1855 (auch mit der Marke BPM) war die Porzellanfabrik von Heyroth & Co. in Magdeburg-Sudenburg. Der Krug hingegen wurde in Buckau produziert.
•    Der Zeitpunkt 1895 für die Lithophanieherstellung kann mit dem Tod von Carl Heyroth 1881 im Zusammenhang stehen. Das Ende der Heyroth´schen Fabrik 1853 ist auf die neuen Berliner Eigentümer zurückzuführen und man trennte sich in Unfrieden. Auch die Werbung mit der Gründung 1833 der Buckauer Manufaktur geschieht erst nach dessen Tod.

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